Ein wen iig Filmplakat 2012 - Xavier Koller

Eine wen iig, dr Dällebach Karli

Der Coiffeursalon des legendären Berner Stadtoriginals ist immer zum Bersten voll, denn Kari unterhält seine Kundschaft so blendend, dass diese gern auch mal ein paar Stunden auf dem Bänkli wartet und dabei zusieht, wie er andere einseift.

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Kari wird 1877 als jüngstes von acht Kindern der verarmten Bauernfamilie Tellenbach mit einer Hasenscharte geboren. Der herbeigerufene Arzt empfiehlt den Eltern, das Neugeborene wie eine junge Katze zu ertränken. Er habe mit seiner Missbildung ohnehin keine Chance zu überleben. Doch Marghareta, die Mutter, füttert ihren Kari wie einen aus dem Nest gefallenen Vogel durch.

Kari ist eine Frohnatur, er glaubt an das Schöne im Leben. Mit Anfang zwanzig verliebt er sich bei einem Schwingfest unsterblich in die hübsche, aus reichem Haus stammende Annemarie Geiser. Die feinfühlige, zarte und humorvolle junge Frau erwidert seine Gefühle bedingungslos. Das Glück scheint perfekt. Doch als Kari bei der Familie Geiser antanzen muss, nimmt dieses ein jähes Ende. Seine Minderwertigkeitsgefühle holen Kari in übermächtiger Weise ein – verliert alles, was ihm lieb und teuer war.

Eine Beauty and the Beast Geschichte à la Bernoise.

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Die Legende


Wie bei allen richtigen Legenden ist es auch beim Dällebach Kari nicht mehr ganz klar, was wirklich wahr ist und was im Laufe der Jahrzehnte rund um sein Leben hinzugedichtet wurde.

Fest steht, dass Karl Tellenbach (so hiess der Dällebach Kari eigentlich) 1877 im Emmental geboren wurde und sich 1931 in Bern mit einem Sprung von der Kornhausbrücke das Leben nahm. Auch gesichert ist, dass er in Bern an der Neuengasse einen kleinen Coiffeur-Salon führte. Wohl aufgrund der angeborenen Behinderung "Kiefer-Gaumen-Spalte", die im Volksmund als "Hasenscharte" bezeichnet wird, entwickelt Kari Dällebach einen zynischen Humor, der ihn vor den Blicken und Sprüchen schützte, die er von seinen Mitmenschen zu erdulden hatte.

So wurde aus dem Coiffeur bald einmal ein Berner Stadtoriginal, seine träfen Witze waren Stadtgespräch. Verstärkt wurde sein kauziger und eigenbrötlerischer Wesenszug durch eine nicht erwiderte, unglückliche Liebe: Er warb um Annemarie Geiser, ein Mädchen aus gutbürgerlichem Hause, deren Herz er allerdings nicht gewinnen konnte.

So erzählt man sich vom Dällebach Kari noch heute manche Anekdote und viele Witze. Was sich davon tatsächlich ereignet hat, ist aber kaum mehr zu eruieren. Die Legende des Dällebach Kari ist längst über Karl Tellenbach hinausgewachsen.

 

 

Pressestimmen


Carla Juri ist bezaubernd.
SonntagsZeitung

Ein anrührendes und hervorragend besetztes Liebesdrama.
sda

Mit grosser ausstatterischer Sorgfalt und visuellem Esprit bereitet Koller der tragischen Liebe das Feld.
Basler Zeitung

Für Nils Althaus ist es wohl die beste Rolle seiner Karriere.
sda

Xavier Koller verzaubert das Publikum und bringt es zum Lachen.
SF, Film-Blog

Hanspeter Müller-Drossaart ist grossartig. Berührend.
Cineman.ch

Zieht in den Bann. Die Zeitreise in die Stadt Bern von damals gelingt perfekt.
20min

...ist grossartig. bietet hier seine bisherige Karrierenbestleistung. verzückt. Berührend.
Zwei Stunden Gefühlskino mit überzeugenden Schauspielern.
Blick

Der Film geht ans Herz. Würden statt Althaus und Juri Ryan Gosling und Scarlett Johannson
die Hauptrollen spielen, wäre ein heisser Oscarkandidat.
Outnow.ch

Hollywoodmässig und mit starken Bildern. Neben Carla Juri brilliert Nils Althaus als junger Kari.
Friday

Die «Romeo und Julia»-Story geht ans Herz.
Tele

Nils Althaus als junger Kari und Carla Juri als seine Angebetete spielen charismatisch.
NZZamSonntag

Ein starker Schweizer Film.
Blick am Abend

Am schönsten ist natürlich Carla Juri, sie scheint selber wie der hellste Sonnenschein.
Der Landbote

Crew


Regisseur Xavier Koller:
Nach der Schulzeit absolvierte Xavier Koller eine vierjährige Lehre als Mechaniker, danach folgten drei Jahre Ausbildung an der Schauspielakademie in Zürich. Später erhielt er Engagements in Deutschland und der Schweiz als Schauspieler und Regisseur. Xavier Koller realisierte zahlreiche TV-Serien, TV-Filme und Kinofilme, u.a. 1979 „Das gefrorene Herz“, 1986 „Der Schwarze Tanner“, 1990 „Reise der Hoffnung“, 2000 „Gripsholm“. Mit dem Filmdrama „Reise der Hoffnung“ gewann Xavier Koller den Oscar für den besten ausländischen Film.

Produzent:
Alfi Sinniger, Catpics AG

Produktionsleitung:
Peter Spoerri

Script:
Xavier Koller

Kamera:
Felix von Muralt

Production Design:
Toni Lüdi & Ralf Schreck

Kostüme:
Birgit Hutter

Musik:
Balz Bachmann

Editing:
Gion Reto Killias